Eidelstedter Weg 10 – Winterschlaf beendet
Geschrieben von Oliver Wleklinski   
14.04.2014

Der Hochbunker Eidelstedter Weg 10Im Hochbunker Eidelstedter Weg 10 finden seit 2013 Führungen statt. Neben dem denkmalgeschützten Bauwerk an sich steht im Mittelpunkt der Führungen die Darstellung der Bombardierungen Hamburgs während des 2. Weltkrieges und ihrer verheerenden Folgen. Besondere Berücksichtigung findet dabei die schwere Angriffsserie auf Hamburg im Sommer 1943 unter dem Codewort „Operation Gomorrha“ mit dem furchtbaren Feuersturm.

Da der 1941 errichtete Bunker nicht mehr beheizbar und die Verglasung des Entmilitarisierungsschlitzes aus der frühen Nachkriegszeit unzureichend gedämmt ist, können aus Temperaturgründen in der Winterperiode keine Führungen angeboten werden.

Jetzt zum Frühlingsbeginn wurden der Bunker und die beiden Ausstellungen zum Luftkrieg in Hamburg für den Führungsbetrieb fit gemacht und die Sonne wieder in den Bunker gelassen. Außerdem wurden Arbeiten vorgenommen, die zum einen den historischen Wert des denkmalgeschützten Bunkers noch weiter unterstreichen und die zum anderen helfen, die Verhältnisse im Bunker während des Krieges nachzuvollziehen.

Mehr als 150 fast 75 Jahre alte original zum Bunker gehörige und bisher eingelagerte Türen wurden vom Schmutz befreit und an ihren originalen Standort wieder eingehängt. Nun kann die jeweilige Raumnutzung aufgrund deren Beschriftung wieder nachvollzogen werden und der Bunker hat weiter an Originalität gewonnen. Unter dem Staub wurden zudem alte handschriftliche Notizen wieder sichtbar, die quasi als Bestandsverzeichnis für Bekleidung u.ä. auf die Türen geschrieben worden waren, als der Bunker um 1946 als Kleiderkammer für Verfolgte des NS-Regimes diente.

 Etwa 150 alte Türen wurden gesäubert......und an alter Stelle wieder eingebaut.

Ferner wurden zwei Pkw Ladungen Holz zugesägt sowie verarbeitet und sechs historische Luftschutzbetten und eine entsprechende Sitzbank nach vorhandenen Mustern nachgebaut. Damit konnte eine der kleinen Bunkerzellen plangemäß eingerichtet werden, so dass wieder sichtbar und ggf. erlebbar wird, in welcher räumlichen Enge die Bombennächte zu überstehen waren.

 Sechs Bunkerbetten......wurden nach einem historischen Vorbild nachgebaut......und im Bunker aufgestellt.

Sechzehn Mitglieder des Hamburger Unterwelten e.V. waren dafür am 12. und 13. April von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr ehrenamtlich im Einsatz, um noch spannendere Führungen ab dem 4. Mai 2014 anbieten zu können und um den auf Hamburger Boden am besten erhaltenen Bunker aus dem 2. Weltkrieg mit seinen einzigartigen Wandgemälden angemessen präsentieren zu können.

Kammer mit der rekonstruierten Einrichtung. 

 

Informationen zu den Führungen, Termine und Anmeldung....

 
 

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