ARCHIV: Vortrag: "Das Bild der Trümmer rührt uns nicht in der Seele..."
Geschrieben von Michael Berndt   
30.05.2013

Die Planungen zum Wiederaufbau Hamburgs 1943 bis 1953.
Vortrag und Führung durch den Hochbunker Eidelstedter Weg 10 am 12. Juni 2013 um 18:30 Uhr

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe des Hamburger Unterwelten e.V. zum Gedenken an die "Operation Gomorrha" und die Opfer des Feuersturms bieten wir einen Vortrag an, in dem das katastrophale Ausmaß der baulichen Zerstörungen und die Planungen zum Wiederaufbau thematisiert werden.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges galten in Hamburg 52 % des Vorkriegswohnungsbestandes als zerstört oder unbewohnbar. Fast 300.000 Wohnungen waren den alliierten Bombenangriffen zum Opfer gefallen. Über 80 % dieser Zerstörungen entstanden in den 10 Tagen und 9 Nächten zwischen dem 25. Juli und dem 3. August 1943 durch die Angriffe der Operation Gomorrha.

Doch schon im Herbst 1943 begannen Hamburger Behörden und Architekten mit den Planungen zum Wiederaufbau der Stadt. Dabei spielten die Eindrücke und Erfahrungen des Luftkrieges und auch das nationalsozialistische Ordnungssystem eine nicht unbedeutende Rolle. Die Planungen waren stark von Überlegungen zum Schutz vor Luftangriffen, aber auch von der NS-Ideologie und z.B. auch den "Führerstadt"-Planungen geprägt. Die Zerstörungen durch die alliierten Bomberverbände passten den Planern dabei gut ins Konzept, nahmen sie ihnen doch, so die damalige Meinung, nur den ohnehin nötigen Abriss weiter Teile der alten, nicht mehr in die Zeit passenden Bebauung ab.
Nach dem Ende des Krieges und der NS-Herrschaft wurden die schon weit fortgeschritten Planungen fast nahtlos weitergeführt, oftmals von den selben Planern, Behörden und Dienststellen.
Mit diesem Vortrag werden wir anhand von zeitgenössischem Foto- und Planmaterial den Umfang der Zerstörungen zeigen und versuchen, die Grundsätze der Wiederaufbauplanungen der NS-Zeit und die Kontinuität der Planungen und ihrer Akteure bis in die 50er Jahre darzustellen.
Nach dem Vortrag bieten wir eine etwa 30-minütige Kurzführung durch den 1940/41 errichteten, vierstöckigen Hochbunker Eidelstedter Weg 10 an. Die Besonderheit dieser Anlage besteht darin, dass - trotz Nachkriegsnutzung durch einen Verlag und geringer Entfestigungsarbeiten - sich der Bunker in einem für Hamburger Verhältnisse außergewöhnlich guten Originalzustand befindet. Sehr bemerkenswert sind weiterhin die im 1. Geschoss und im 2. Geschoss befindlichen Wandbilder.
Machen Sie sich ein Bild davon, unter welchen Bedingungen man zu Beginn des Luftkrieges die Bombennächte überstehen wollte und mit welchem Aufwand Schutz für 132 Sitz- und 625 Liegeplätze geschaffen wurde. Nach der Führung haben Sie Gelegenheit, die beiden Ausstellungen zu betrachten.

 

Veranstaltungsinfo

Eintrittspreis: € 7,-  pro Person
Dauer der Veranstaltung: ca. 90 Minuten
Veranstaltungsort: siehe unten

Wichtige Hinweise für diesen Vortrag:

Das Mitführen von Gepäckstücken - wie beispielsweise Rucksäcken - ist aufgrund der baulichen Gegebenheiten in dieser Anlage nicht gestattet. In der Nähe der Anlage stehen meistens kaum freie Parkplätze zur Verfügung - kommen Sie daher am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu uns. Die Buslinie 181 hält direkt vor dem Bunker (Haltestelle Eidelstedter Weg), die U-Bahnhaltestelle Lutterothstraße ist etwa 650 m entfernt.
Bitte beachten Sie unbedingt die wichtigen Hinweise zu unseren Führungen

 

Einmaliger Termin

Eine Voranmeldung ist für diese Veranstaltung unbedingt notwendig, da nur eine begrenzte Zahl von Plätzen verfügbar ist. Ihre Reservierung können Sie bequem über unser  Webformular durchführen!


Treffpunkt

Treffpunkt für diesen Vortrag ist der Eingang des Hochbunkers Eidelstedter Weg 10.

 

 

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