Vereins-Exkursion zu den Artillerieforts Stade-Grauerort und Cuxhaven-Kugelbake
Geschrieben von Michael Berndt   
10.07.2014

Am 15. Juni 2014 starteten die Mitglieder des Hamburger Unterwelten e.V. zu einer Exkursion entlang der Elbe. Ziel waren die beiden von den Preuáen im 19. Jahrhundert errichteten Forts an der Elbe. Beide Festungswerke sollten feindlichen Schiffen die Einfahrt in die Elbe zum Schutze des wichtigen Hafens und Verkehrsknotenpunktes Hamburg verwehren. Beide Anlagen sind "wie durch ein Wunder" nach den beiden Weltkriegen den eigentlich blichen Zerst”rungs- und Schleifungsaktivit„ten entkommen und pr„sentieren sich daher nicht nur fr deutsche Verh„ltnisse in einem auáerordentlich guten und intakten Zustand.

 

Pnktlich um 10.50 Uhr morgens waren alle am Treffpunkt beim Blockhaus vor der Torpoterne des Forts Grauerort unweit von Stade in Abbenfleth eingetroffen. Im Fortinnenhof wurden wir schon zu einer 90mintigen Fhrung durch die Kasematten und Hohlg„nge vom F”rderverein "Festung-Grauerort e.V." erwartet. Der launige Vortrag deckte die gesamte Geschichte des Forts von der allerfrhesten Vorgeschichte ber den Baubeginn, die Nachnutzungen als Minendepot und Delaborierungsbetrieb sowie der angedachten Nachnutzung des Areals als Kulturzentrum ab, so dass wohl kaum eine Frage offen blieb.

 

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter in Richtung Westen. Kurioserweise hatten wir dann fast wieder heimatlichen Boden erreicht. Bis 1937 war Cuxhaven n„mlich ber mehrere Jahrhunderte lang hamburgisch. Die Cuxhaven vorgelagerte Insel Neuwerk und einige weitere kleine Watt-Eilande geh”ren heute immer noch politisch zum Bezirk Hamburg-Mitte der Freien und Hansestadt Hamburg. Das war aber nicht der Grund der langen Anfahrt. In Cuxhaven gibt und gab es diverse Forts und Batterien bzw. noch deren Relikte. Sie sollten nicht nur feindlichen Schiffen das Einlaufen in die Elbmndung verwehren, sondern auch nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals (heute Nord-Ostsee-Kanal) diesen und die Schleusen von Brunsbttel vor feindlichen Angriffen schtzen.

  

Mit der Erkundung des Auáenterrains begann um 15.30 Uhr die auáerordentlich gut und interessant gemachte Fhrung durch die Marinefestung Kugelbake, die nach dem gleichnamigen Seezeichen benannt wurde und die Einmndung der Elbe in die Nordsee anzeigt. Auch hier ging es durch die katakombenartigen Kasematten und Gefechtsg„nge, durch eine riesige betonierte Halle fr einen Scheinwerfer sowie ber die W„lle und Geschtzbettungen, die z.T. sogar noch mit Geschtzen bestckt sind. Insgesamt ist diese Befestigung noch etwas gr”áer als das Fort Grauerort und aufgrund der l„ngeren milit„rischen Nutzung bis zum Ende des 2. Weltkrieges auch reicher an festungs- und bauhistorischen Details.

   

 

Gegen 17:00 Uhr endete der spannende Rundgang und wir haben dann den ereignis- und lehrreichen Tag bei einem spontanen Picknick in der Sonne auf dem Deich mit herrlichem Blick bers Watt und die Nordsee Revue passieren lassen.

 

An dieser Stelle danken wir den beteiligten Stellen und Referenten fr ihr freundliches Entgegenkommen. Detaillierte Informationen zu den besuchten Objekten im Internet: www.grauerort.com und www.relikte.com/cux_forts/index.htm.

 
 

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